Flugzeugabsturz nahe Kreta2016: Zigarette soll 66 Tote zur Folge gehabt haben

2022-05-14 05:31:29 By : Ms. Lan Li

2016 stürzte eine EgyptAir-Maschine mit 66 Passagieren ab. Sechs Jahre später ist die mögliche Ursache für das Unglück gefunden worden. Der Pilot soll eine Raucherpause eingelegt haben.

Athen - Knapp sechs Jahre ist es her, als eine EgyptAir-Maschine mit 66 Passagieren vom Radar verschwand. Der EgyptAir-Flug MS804 war am 19. Mai 2016 auf dem Weg von Paris nach Kairo, als das Flugzeug nahe Kreta abstürzte. Lange kursierten die verschiedensten Theorien, wie es zu diesem Unglück kommen konnte. Ermittler vermuteten erst einen Terroranschlag, ein Jahr später aber schlossen sie eine Bombenexplosion an Bord der Maschine aus. Die Ursache für den Absturz wurde nicht gefunden. Nun ist ein Untersuchungsbericht zu einem neuen Ergebnis gekommen. Schuld für den Tod von 56 Passagieren und zehn Besatzungsmitgliedern sei demnach eine Zigarette gewesen – geraucht im Cockpit des Flugzeugs.

Dem Bericht zufolge soll ein Pilot die Zigarette angezündet und damit ein Feuer entfacht haben, berichtete die New York Post. Das französische „Büro für die Untersuchung und Analyse der Sicherheit in der Zivilluftfahrt“ (BEA) sei zu dem Schluss gekommen, dass der Pilot mitten in der Luft eine Raucherpause eingelegt hatte. Seine glühende Zigarette hätte den Sauerstoff entzündet, der aus einer Sauerstoffmaske im Cockpit ausgetreten war.

Bei der Flugzeugkatastrophe kamen 12 französische Staatsangehörige, 30 Ägypter, zwei Iraker, ein Kanadier und ein britischer Staatsbürger ums Leben. Bei den anschließenden Untersuchungen kamen die ägyptischen Behörden zum Schluss, dass der Absturz das Ergebnis eines terroristischen Anschlags gewesen sei. Sie erklärten, dass an den Leichen der Opfer Spuren von Sprengstoff gefunden worden seien. Kurze Zeit später wurden diese Behauptungen weitgehend widerlegt.

Die französische Luftfahrtbehörde BEA stellte 2018 fest, dass der Absturz durch ein Feuer an Bord verursacht wurde. Die Daten des Flugschreibers, der in der Nähe von Griechenland aus dem Meer geborgen worden war, stützten diese Aussage. Was genau das Inferno an Bord verursacht hatte, konnte nicht festgestellt werden. 2022 veröffentlichte die Behörde einen neuen Bericht, in dem der Fall neu beleuchtet wurde. Die Ermittler behaupteten, dass kurz vor dem Absturz Sauerstoff aus der Maske eines Piloten ausgetreten sei. Dies geht aus den Daten der Blackbox hervor, die das Geräusch des zischenden Sauerstoffs aufgezeichnet hatte, so die New York Post.

Zum Unglück sei es deshalb gekommen, weil das Auslassventil der Maske aus unbekannten Gründen auf „Notfallposition“ eingestellt war, was zu Lecks führen kann. Zusammen mit der Zigarette kam es zur folgenschweren Explosion. Falsch verhalten hat sich der Pilot dennoch nicht, denn zum Zeitpunkt des Unfalls war es den Piloten von EgyptAir erlaubt, im Cockpit zu rauchen – eine Regel, die inzwischen geändert wurde. Der tödliche Flugzeugabsturz ist derzeit Gegenstand eines Verfahrens wegen Totschlags vor dem Pariser Berufungsgericht. Der Richter hat ein neues Gutachten beauftragt. (ale)