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2022-09-09 22:05:38 By : Mr. Frank Zhang

1976 eroberten zwei Wikinger den Mars. Sie waren Pioniere der Forschung – doch ihre Mission blieb unvollendet. Denn die beiden Raumschiffe Viking 1 und 2 sandten zwar Bilder von der Oberfläche des Roten Planeten . Doch Hinweise auf Leben fanden sie nicht. Ihre aufwendige Suche nach Wasser, Mikroben und Spuren von Photosynthese lieferte keine eindeutigen Ergebnisse.

"Dennoch ist jede Marsmission ein kleiner Schritt auf der Suche nach außerirdischem Leben", sagt der Mikrobiologe Andrew Steele vom Carnegie-Institut in Washington . Die Wissenschaftler vor 30 Jahren hätten schlicht deutlich weniger über den Mars gewusst, als heute bekannt ist. "Für manches war es noch zu früh."

Mittlerweile ist dank der Informationen, die mehrere Sonden zur Erde schickten, bewiesen, dass es einst flüssiges Wasser, eventuell Salzwasser , auf dem Mars gegeben haben muss. Zudem haben die Flugkörper Eis auf dem Himmelskörper gefunden . Interessante Forschungsregionen könnten nun gezielt angesteuert werden. Auch weiß man heute, dass mikrobielle Lebewesen, wie Bakterien, auf der Erde ohne Sauerstoff überleben können. Daraus folgt, dass wir unter dem Begriff "Leben" heute weit mehr fassen als zu Zeiten der Viking -Missionen. Und vielleicht gibt es ja doch Mikroben, die unter den lebensfeindlich erscheinenden Bedingungen auf dem Mars existieren können?

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Nicht zuletzt sind auch die Analysemethoden, mit denen sich Proben vom Mars untersuchen lassen, heute vielseitiger und feiner.

Das Mars Science Laboratory (MSL) ist die erste astrobiologische Mission seit Viking in den 1970er Jahren. Mit ihr unternimmt Marsrover Curiosity seit August 2012 auf dem Roten Planeten Forschungsfahrten.

Gut drei Meter misst das Geländefahrzeug in Länge und Breite, zwei in der Höhe – damit ist er fast so groß wie ein Kleinwagen. 900 Kilogramm bringt der Rover auf die Waage. Damit ist er doppelt so lang und fünf Mal so schwer wie seine Kollegen Spirit und Opportunity aus dem Jahr 2003.

Zudem ist das fahrende Labor weitaus besser ausgestattet: Zehn wissenschaftliche Instrumente hat Curiosity an Bord, darunter das Probenanalyse-Modul SAM und das Chemielabor CheMin.

Via einer UHF-Antenne werden Daten an die Erde übertragen. Auch kann die Mars-Odyssey-Sonde der Nasa als Relais verwendet werden.

Die Energie zum Fahren und Forschen liefert wie schon bei Viking ein Radioisotopen-Generator. So ist der Rover auch ohne Sonne funktionstüchtig.

Der Mars gilt zwar als erdähnlich. Doch der Rote Planet ist bei Weitem nicht so einladend wie unser Heimatplanet. Die dünne Atmosphäre des Himmelskörpers besteht zu etwa 95 Prozent aus CO2, dazu kommen Stickstoff, Sauerstoff und Argon.

Seine Oberfläche ist trocken, felsig, kalt, die Durchschnittstemperatur liegt bei minus 63 Grad Celsius. Zudem schwankt die Temperatur stark und beeinflusst das Wetter. So treten im Frühjahr oft heftige Staubstürme auf, die große Teile der Marsoberfläche verhüllen.

Aufgrund der längeren Umlaufdauer um die Sonne – der Planet ist im Durchschnitt rund 230 Millionen Kilometer von ihr entfernt, die Erde im Vergleich rund 150 Millionen Kilometer – dauert ein Marsjahr 687 Erdentage. Ein Marstag wiederum dauert 24 Stunden und 37 Minuten.

 Diese Animation stammt vom Jet Propulsion Laboratory der Raumfahrtbehörde Nasa.

So soll der Marsrover Curiosity vollenden, was mit Viking begann. Das Mars Science Laboratory (MSL), an dem der Mikrobiologe Steele mitgetüftelt hat, ist die erste astrobiologische Mission seit den Raumsonden in den 1970er Jahren. Gleich zehn Instrumente an Bord – darunter zwei Chemielabore – sollen helfen, dem Mars seine Geheimnisse zu entlocken. Wie hat sich der Planet in den vergangenen Jahrmillionen verändert? Welche Rolle spielt Wasser auf dem Mars? Gab es dort je Leben? Und könnten Menschen den Roten Planeten besiedeln?

Nach jahrelanger Arbeit und rund 1,7 Milliarden Euro Investitionen wird die Sonde nun an Bord einer Atlas-Rakete von Cape Canaveral in Florida aus ins All geschickt. Mehr als sechs Monate wird sie, wenn alles klappt, unterwegs sein, bis sie schließlich im August 2012 auf dem Roten Planeten landen und mit der intensiven Forschung beginnen soll.

Das Landemanöver ist neuartig – und gefährlich. Während des Eintritts in die Atmosphäre, dem Sinkflug und der Landung zerfällt das Labor in vier Teile. Eine gut 730 Kilogramm schwere Kapsel mit Hitzeschild ist das einzige, was den Rover während des Eintritts in die Marsatmosphäre schützt. Erst nachdem ein Fallschirm die Kapsel im unteren Teil der Atmosphäre abgebremst hat, wird das Innere des Labors freigegeben: der Rover und der SkyCrane ("Himmelskran"), welcher das Fahrzeug aus 15 Metern Höhe auf dem Boden gezielt absetzen soll.

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"Solch eine Landung ist heikel und wurde so noch nicht durchgeführt", sagt Steele. Curiositys Arbeit könnte somit beendet sein, bevor sie begonnen hat. Schon während der Landung werden Antennen erste Daten zur Erde übertragen – mögen es nicht zugleich die letzten sein.

Wenn das Manöver gelingt, erwarten den Rover im Gale-Krater im Osten des Planeten perfekte Forschungsbedingungen. "Wir haben uns für diesen Ort entschieden, weil er das größte Forschungspotenzial bietet", sagt MSL-Projektmitarbeiter und Geophysiker Ashwin Vasavada . In der Mitte des Kraters erhebe sich ein fünf Kilometer hoher Berg, der aus unterschiedlichen Materialschichten bestehe. Zudem soll hier einst fließendes Wasser Kanäle geformt haben.

na da bin ich mal gespannt, was uns dieser neue entdecker für antworten liefert. für eine bemannte raumfahrt zum mars sehe ich noch einige probleme da wirft lesch ein paar schöne fragen auf, die gegen eine solche reise sprechen http://www.youtube.com/watch…

Man kann's auch kompliziert machen

Alles Gute den Jungs und Mädels von der NASA, aber das Landemanöver sieht schon arg nach "von hinten durch die Brust durchs Auge" aus.

Viel Glück. Ihr werdet's brauchen.

Vielleicht Leben auf dem Mars

Na, und wäre denn das ein Leben?!

Die Entstehung von Leben würde man vermutlich doch besser in der irdischen Tiefsee erforschen. Es könnte doch sein, dass es dort noch immer alle Tage entsteht, und wir bemerken es garnicht.

Auch für die Zerstörung von Leben sind wir doch hier auf Erden schon die einsamen Experten.

Auf der Erde würde eine Aussage wie "im Osten des Planeten" keinen Sinn machen. Weicht denn auf dem Mars die Rotationsachse von der magnetischen Nord/Süd-Achse ab?

Wahrscheinlich gilt die Aussage unter Bezugnahme auf das Koordinatensystem des Planeten. Auch die Erde ist kuenstlich (willkuerlich) in oestliche und westliche Laenge eingeteilt, wir beziehen uns nur nicht darauf.

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